Die Pfadfindermethode
Eine der Grundideen hinter dem Pfadfindertum wurde von Lord Baden-Powell bereits in den 1870er-Jahren in Indien entwickelt:
Er fasste die ihm untergebenen Soldaten in kleine Gruppen zusammen, die für sich selbst die Verantwortung übernehmen und einen Anführer aus ihren eigenen Reihen bestimmen. So förderte er Verantwortungsbewusstsein und eigenständiges Denken. In der damaligen Zeit ein absolutes Novum!
Diese Prinzipien fasste er zusammen mit praktischen Dingen wie Spurenlesen in einem militärischen Lehrbuch zusammen. Im Lauf der Jahre wandelte er sich jedoch vom Kriegshelden zum Kriegsgegner. So war er erschreckt, als er feststellte, dass Jugendliche nach seinem Armee-Lehrbuch voller Begeisterung „Pfadfinder“ spielten.
Daher entwickelte er kurz vor seiner Pensionierung seine Pädagogik des Erlebens und der Verantwortung für den Einzelnen und die Gruppe und veranstaltete im Sommer 1907 das erste Jugendzeltlager. 1908 veröffentlichte er das pädagigischen Werk „Scouting for Boys“.
Das pädagogische Prinzip
Noch heute baut die Pfadfinder-Pädagigik auf der Arbeit von Lord Baden-Powell auf. Die pfadfinderische Methode in der DPSG ist ein System fortschreitender Selbsterziehung junger Menschen:
Prinzip der kleinen Gruppen
Das Pfadfinder-Prinzip der „kleinen Gruppe“ ermöglicht, dass sich alle Gruppenmitglieder intensiv kennen lernen und zueinander Vertrauen aufbauen. Die Leiterin oder der Leiter kann in einer kleinen Gruppe gut auf den Charakter jedes einzelnen „Grüpplings“ eingehen („look at the child“). Durch die Einteilung in verschiedene Altersstufen kann ein altersgerechtes Programm gestaltet werden, das auf die Fähigkeiten der jeweiligen Gruppe angepasst ist.
Verantwortung übernehmen
Eigenverantwortung ist ein weiteres wichtige pfadfinderisches Prinzip. Schon früh dürfen Kinder und Jugendliche entscheiden, welche Aktivitäten sie in ihrer Gruppe umsetzen wollen – und wie sie das tun („learning by doing“). Leiterinnen und Leiter unterstützen sie bei der Vorbereitung und Umsetzung dieser Entscheidungen. So lernen sie, sich eine Meinung zu bilden, für diese einzustehen oder auch Kompromisse einzugehen („paddle your own canoe“).
Das Pfadfindergesetz
Verantwortung zu übernehmen ist ein wichtiges Pfadfinder-Prinzip.
Jeder Pfadfinder übernimmt
Verantwortung gegenüber sich selbst
Verantwortung gegenüber anderen und
Verantwortung gegenüber Gott.
Das Pfadfindergesetz gibt dabei eine Orientierung, wie Pfadfinder ihr Leben gestalten.